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AutorenbildDr. Heike Dahlmann

Resilienz und Stress

Aktualisiert: 16. Mai 2021

Eine gute Resilienz hält eine Menge Stress aus und kann ihn so verarbeiten, dass es nicht zu negativen Auswirkungen kommt. Dennoch sollten einem die wichtigsten Fakten über Stress geläufig sein, um die persönliche Resilienz nicht allzu sehr zu „stressen“.


Bekannt sind die beiden Formen des Stress: Eustress und Disstress. Beiden liegen zunächst die gleichen körperlichen Reaktionen auf einen äußeren Reiz zugrunde. Diese beginnen mit der Ausschüttung von Adrenalin, dem eine Kette weiterer psychischer und physischer Wirkungen folgt.


Auf folgenden vier Ebenen wird der Stress verarbeitet:

  1. körperlich: durch Adrenalin springt das vegetative Nervensystem an

  2. kognitiv (mit dem Verstand): bewerten und überdenken wir die Situation

  3. emotional (gefühlsmäßig): sind wir z.B. motiviert oder frustriert

  4. im Verhalten: wählen wir die für „angemessen“ gehaltene Reaktion

Es ist dabei leicht zu erkennen: Auf die erste Ebene haben wir nur geringen Einfluss, auf die drei nachfolgenden jedoch einen sehr großen.

Beim Eustress als positiv gewerteter Form kommt es durch die Adrenalinausschüttung über eine kurze Zeit zu einer Erhöhung von Motivation und Leistung. Wir freuen uns in der Regel über den Energieschub, der uns dabei zu besonderen Erfolgen verhilft. Dennoch muss nach der kurzfristigen Leistungssteigerung eine ausreichende Erholungszeit einsetzen.

Disstress entsteht, wenn wir den Stress negativ bewerten oder wenn die anschließenden Regenerationspausen fehlen. Es wird nun Cortisol ausgeschüttet, das seinerseits weitere Reaktionen im Körper nach sich zieht. Beim Disstress, besonders wenn dessen Einfluss über längere Zeit vorhanden bleibt, kommt es zu einer Überlastung unseres Systems und zu körperlichen und seelischen Reaktionen, die sich erneut negativ auswirken.


Das individuelle Stressempfinden ist von der persönlichen Resilienz abhängig. Sie ist hier besonders geprägt von der Veranlagung, den persönlichen (Lebens-)Erfahrungen, der individuelle Lerngeschichte, den vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten, auf die zurückgegriffen werden kann, und den erlernten Bewältigungsstrategien. Diese Parameter führen zu unterschiedlicher kognitiver Bewertung und Interpretation, variierender Emotion, und schlussfolgernd völlig verschiedenen Verhaltensweisen auf denselben Auslöser. Für die einen kann motivierend sein, was für andere belastend ist.


Mit einer guten Resilienz jedoch, die vor allem auch passende Bewältigungsstrategien für vielfältige Einflüsse bereithält, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer belastenden Reaktion und steigt die Möglichkeit erfolgreichen Stressmanagements.




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