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AutorenbildDr. Heike Dahlmann

Arbeitswelten der Zukunft: Arbeitsmodelle und Pandemiezeiten

Aktualisiert: 15. Feb. 2022

Die Corona-Pandemie verändert nun schon seit über zwei Jahren unsere Lebens- und damit auch unsere Arbeitswelt. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft versuchen, stets angemessen auf die Entwicklungen der Pandemie zu reagieren, aber so wie sich das Virus verändert, so verändern sich auch ständig die notwendigen Anpassungsmaßnahmen. Auch für die Unternehmen ist es nicht einfach, sich immer wieder neu auf veränderte Bedingungen einzustellen. Sie sind jedoch als zentraler Bestandteil unseres gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Systems und damit auch als Garanten unseres Wohlstands und Fortschritts ganz besonders zum klugen und nachhaltigen Reagieren aufgefordert.

Eine mögliche Anpassung an die Corona-bedingten Veränderungen und die damit verbundene Weiterentwicklung der Arbeitswelt ist, wie wir inzwischen alle live erlebt haben, die Veränderung der bisher üblichen Arbeitsmodelle.


Welche Arbeitsmodelle sich tatsächlich für ein Unternehmen eignen, muss sehr spezifisch ausgelotet werden. Hier gibt es, im Gegensatz zu den bisher üblichen, recht homogenen Empfehlungen zur Einrichtung von Arbeitsplätzen, keine allgemein übertragbare Blaupause mehr. Wie schwierig ein Weg zu neuen Modellen sein kann, für den es keine Blaupause gibt, wird derzeit besonders an unserem Schulsystem deutlich. Dort bewegt sich eher wenig und nur da, wo einzelne engagierte Personen die Initiative ergreifen und mit Möglichkeiten experimentieren.

So starr wie die meisten Verhältnisse im Bildungsbereich sind unsere Unternehmen aber zum Glück nicht. Das in den letzten Jahren zunehmend agiler gewordene Arbeiten zahlt sich jetzt an vielen Stellen aus. Hier wird schneller ausprobiert, investiert, der eingeschlagene Weg überprüft und möglicherweise schon wieder korrigiert. Dies trifft auch für die Arbeitsmodelle zu.


Begonnen hat die Welle neuer Arbeitsformen mit dem staatlich geforderten HomeOffice, wo immer es sich einrichten ließ. Diese Welle lässt sich nun nicht mehr aufhalten. Die meisten Menschen haben sich inzwischen mit der Idee, anders als bisher zu arbeiten, auseinandergesetzt und Vor- und Nachteile erlebt oder sich indirekt damit beschäftigt.

Vorteile will niemand gerne wieder aufgeben und so wird einerseits nun nach Möglichkeiten gesucht, HomeOffice als Arbeitsform dauerhaft zu etablieren. Andererseits haben sich aber auch die Nachteile von ausschließlichem HomeOffice bemerkbar gemacht. Es gab eine Phase, in der sehr intensiv darüber nachgedacht wurde, wie möglichst alles wieder zum Vor-Corona-Zustand zurückgeführt werden könnte. Forderungen wurden laut, die Arbeitnehmenden wieder ausschließlich in den Büros zu versammeln. Interessanterweise ist diese Phase einfach wieder abgeklungen und inzwischen wird in den meisten Unternehmen längst weiter gedacht.


Wie wollen wir im 21. Jahrhundert arbeiten? Welche Ideen gibt es?

Auch ohne, beziehungsweise nach der Pandemie stellen wir uns inzwischen unsere Arbeitwelt ganz anders vor als bisher. Wir möchten gern mehr Flexibilität. Wir möchten gern mehr Individualität. Wir möchten einen funktionierenden und sinnvollen Gesundheitschutz und dazu eine gute Work-Life-Balance. Wir haben erlebt, dass es möglich ist, Arbeit und Alltag anders zu kombinieren als nacheinander im Ablauf und dass dies an vielen Stellen günstiger ist als bisher. Spätestens an dieser Stelle sind sich Unternehmen wie Mitarbeitende einig darüber, dass es sich lohnt, über veränderte Arbeitsmodelle nachzudenken. Denn gute Leistungen sind Voraussetzung allseitiger Zufriedenheit.


Hybrides Arbeiten ist eine der vielen neuen Möglichkeiten. Hybrid heißt allgemein, dass verschiedene Anteile oder Prozesse (zunächst meistens zwei) in einer Sache kombiniert werden. Hybride Arbeitsmodelle bestehen also aus mehreren Komponenten.


Neben HomeOffice denke ich dabei zum Beispiel an viele weitere mögliche Workplaces.


Wie wäre es mit Begegnungsorten in der Firma?

Unternehmen können ihre bisherigen Büros zu Umgebungen machen, wo besonders die im HomeOffice fehlende persönliche berufliche und soziale Interaktion vor Ort gelebt werden kann. Menschen begegnen sich hier zwar im beruflichen Rahmen, pflegen aber auch den so notwendigen informellen Smalltalk. Begegnungsorte eignen sich für Teamarbeit, Workshops, Fortbildungen oder Meetings, die intensive Kommunikation oder eine Entscheidungsfindung benötigen. Auch Netzwerken findet an den Begegnungsorten statt.


Schon mal von Shared Desks gehört?

Firmen können mit Shared Desks, den "geteilten Schreibtischen", auf der einen Seite ihre Büroflächen deutlich reduzieren und an dieser Stelle erheblich Kosten sparen, aber sie bieten auf der anderen Seite mit einem solchen Angebot den Mitarbeitenden auch flexible Arbeitsmöglichkeiten. An Arbeitsplätzen, die (mit einem Anmeldesystem) allen zur Verfügung stehen,, können zu verschiedenen Zeiten verschiedene Personen arbeiten, so dass neben dem HomeOffice eine Alternative besteht.

Shared Desks sind ein Bestandteil des Flexibüros. Daneben hat ein solches Büro für Vorrichtungen an den Shared Desks gesorgt, die verschiedene Tätigkeiten optimiert zulassen. Es gibt also Stillarbeitsplätze, Telefoneinhausungen, kleine Meetingräume und vieles mehr. Das Flexibüro wird nach Bedarf genutzt. Es ist also ein Modell, das viele Optionen der Büro- und der mobilen Arbeit zulässt.


Dann gibt es doch auch noch die Co-Working Spaces?

Co-Working Spaces lassen Austausch zwischen verschiedenen Berufen, Unternehmen und Interessen entstehen. Sie sind üblicherweise nicht Bestandteil eines Firmenstandorts, sondern werden extern vorgehalten und von den Nutzern nach Bedarf angemietet. Allerdings können natürlich auch Co-Working Spaces aus einer Firma heraus entstehen und zur regionalen Vernetzung beitragen.


Und was kann ich mir für Hybrides Arbeiten noch vorstellen?

Zum Beispiel Kreativorte: Sie können Individuen, kleinen und größeren Gruppen zu neuen Ideen verhelfen.


In ThinkTanks wiederum soll sich nicht nur das eigene Business, sondern auch die Arbeitswelt weiter entwickeln.


Und echtes Remote Arbeiten (an beliebigen Orten) überbrückt Zeiten, zu denen wir unterwegs sein wollen oder müssen.


Ein Framework für Führungskräfte zum Hybriden Arbeiten wird es in 2022 als zweites Buch in der Reihe Arbeitswelten der Zukunft geben. Band 1 ist HomeOffice - 101 Praxistipps.






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